Meine Lieben,
es gibt Gelegenheiten, da muss was Besonderes her. Gestern war so ein Fall. Ich war bei einer lieben Freundin zum Essen eingeladen, einerseits, um meinen Geburtstag ein bisschen nachzufeiern, aber hauptsächlich, weil wir uns so über die Ankunft des Herbstes freuen, dass das mit einem kleinen Menü gewürdigt werden musste. Als Vorspeise gab es Feldsalat mit einer leckeren Vinaigrette und Walnüssen, danach Steak (geht immer!) mit geschmorten Waldpilzen, Kürbis- und Kartoffelpüree und als Dessert eine Birnentarte mit salzigem Haselnusskrokant, welche ich beigesteuert habe.
Man muss dazu sagen, dass Mürbeteig und ich ein ganz spezielles Verhältnis haben. Grundsätzlich sind wir wie für einander gemacht… er liebt es Kühlschrank-kalt und ich habe fast immer eiskalte Hände. Aber sobald ich ihn erblicke wird mir schlagartig warm und meine Hände wirken auf ihn wie ein kleines Heizöfchen. Daher gibt es, wenn ich mich daran mache eine Tarte herzustellen, immer ein großes Hin und Her zwischen Arbeitsplatte und Kühlschrank. Aber der Mürbeteig dankt es mir mit seinem Duft und seiner Blättrigkeit, wenn er’s denn unbeschadet in den Ofen und wieder hinaus geschafft hat.
Zutaten
(für eine Tarteform ∅ 28cm )
Mürbeteig (aus dem Buch „Backen mit Leila“ der wundervollen Leila Lindholm)
240g Mehl
30g Puderzucker
2 EL Kakao (nach Geschmack, kann auch weggelassen werden)
1 Prise Salz
150g kalte Butter, gewürfelt
1 Ei
1/2 EL kaltes Wasser
—
Belag
3 kleine Birnen
—
50g Zucker
1 Ei
1 Prise Salz
50g Crème fraîche
15g Vanillezucker
2 Msp. Ingwer
—
Haselnusskrokant
80g Haselnüsse
5g Fleur de Sel
100g Zucker
2 TL Zitronensaft
Zubereitung
Für den Mürbeteig zunächst Mehl, Kakao, Puderzucker und Salz mischen und die KALTE Butter mit den Fingern darunterbröseln. Ei und Wasser hinzufügen und alles schnell unterarbeiten. Nicht kneten! Den sehr bröseligen, fast sandigen, Teig in Frischhaltefolie einwickeln und eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Den Backofen auf 210°C vorheizen und eine Tarteform einfetten bzw. mit Backpapier auslegen.
Wenn der Teig lang genug geruht hat, kann man ihn auf einer bemehlten Arbeitsfläche, oder zwischen zwei Bögen Backpapier, ausrollen und die Tarteform damit auskleiden. Den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen und dann für ca. 7 Minuten zum Blindbacken in den Ofen schieben. Danach gut auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit wird der Belag vorbereitet. Dafür die Birnen (ich habe kleine Williams-Christ-Birnen benutzt) waschen, schälen, das Kerngehäuse entfernen und in zarte Scheiben schneiden. Für die Creme wird zunächst das Ei mit Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig geschlagen. Danach Crème fraîche und Ingwer hinzufügen und alles gut verrühren.
Die Birnen auf dem vorgebackenen Tarteboden verteilen und mit der Ei-Creme übergießen. Dann kommt alles auf der mittleren Schiene für 30-35 Minuten in den Backofen. Nach der Backzeit lasse ich die Tarte noch ca. 10 Minuten im ausgeschalteten Backofen stehen. Falls die Birnen beim Backen etwas dunkel werden, könnt ihr einfach ein Stück Backpapier als Schutz drauflegen.
Für den Krokant gebe ich die Haselnüsse und das Fleur de Sel zusammen in einen Mörser und zerstoße sie. Das Ergebnis ist eher grob. Wer’s feiner möchte gibt beides in einen Mixer und zerhackt alles bis es fein genug ist. Aber Achtung… kein Haselnuss-Mehl draus machen!
In einem kleinen Stieltopf den Zucker mit dem Zitronensaft unter Rühren zum Schmelzen bringen. Wenn der geschmolzene Zucker klar ist, die Haselnüsse mit dem Salz dazugeben und karamellisieren. Dabei muss man aufpassen, dass das Karamell nicht zu dunkel, und somit bitter, wird. Den sehr heißen Krokant nun auf eine glatte, mit Backpapier ausgelegte Fläche gießen und 2 Stunden auskühlen lassen. Den Topf und den Löffel bekommt ihr übrigens wieder sauber indem ihr Wasser darin aufkocht.
Den erkalteten Krokant kann man nun entweder mit einem Messer in Stückchen hacken oder in einen Plastikbeutel füllen und mit einem Nudelholz solange draufhauen, bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist.
Danach muss man nur noch den Krokant über die Tarte streuen… und fertig!
Ich hoffe, euch beschert diese Tarte einen ebenso genussvollen Herbstabend wie uns. …Macht’s euch gemütlich und lasst es euch schmecken!
Bis bald,
Laura
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