Meine Lieben,
auch wenn ich seit Langem leidenschaftlich gerne backe, manche Künste habe ich bis heute nicht gemeistert… oder es noch nicht versucht. Dazu gehören eindeutig Blätterteig und – nach dem großen Wan-Tan-Desaster im Jahr 2011 – alles Filo- / Yufka-Teig-ähnliche.
Ich gebe zu, hier greife ich auch gerne mal zu den Produkten aus dem Kühlregal. Vor allem für spontane Besuche habe ich immer ein Paket Blätter- und Yufka-Teig im Gefrierfach.
Am Freitag kamen Freunde zum Abendessen zu uns und weil so ein kleines Herbst-Menü nicht vollständig ist ohne ein leckeres Dessert, kam meine Notreserve zum Einsatz.
Das Ergebnis waren diese zarten, knusprigen Apfelstrudel-Päckchen aus Yufka-Teig, die von einer cremigen, heißen Vanillesoße begleitet wurden. Die leicht salzige Note der Teigblätter verbindet sich wunderbar mit der fruchtig-zimtigen Füllung und der Soße. Das einzig kniffelige an der Zubereitung ist, den Teig zu falten ohne dass er zerreißt. Aber darüber sollte man sich nicht zu viele Gedanken machen, vor allem wenn man’s eilig hat und einem sechs Augen bei der Arbeit zusehen ;-).
Statt einfach kleine rechteckige Pakete zu falten, was am himmlischen Geschmack natürlich nichts ändert, habe ich mich der Optik wegen dazu entschieden, kleine Päckchen zu formen und diese in einem Muffinblech zu backen.
Zutaten
(für 6 Portionen)
Apfelstrudel
2 kleine Äpfel
Saft einer halben Zitrone
1 EL Zimt-Zucker
1 Handvoll gehackte Pekannüsse (nach Belieben)
—
2 Yufka-Blätter
1 Tasse Milch
—
Vanillesoße
200ml Milch
2 EL Zucker
1/2 Vanilleschote
1/2 Becher Sahne
1 TL Speisestärke
Zubereitung
Als Erstes werden die Äpfel geschält, entkernt und in kleine Stückchen geschnitten. In einer Schüssel werden die Stücke mit dem Zitronensaft übergossen und mit Zimt-Zucker gut vermischt. Wenn ihr dem Ganzen etwas mehr Biss geben wollt, dann könnt ihr noch die klein gehackten Pekannüsse hinzufügen. Anschließend dürfen die Äpfel ein paar Minuten durchziehen.
Jetzt könnt ihr den Ofen auf 200°C vorheizen und das Muffinblech gut einfetten.
Auf der Arbeitsfläche oder dem Küchentisch (irgendwo wo genug Platz ist) werden nun die Yufka-Blätter ausgebreitet. Man kann ein feuchtes Tuch unterlegen, aber das ist kein Muss – ich benutze immer eine dünne Arbeitsunterlage. Nun werden die Blätter von beiden Seiten dünn mit Milch bepinselt, so dass sie weich und formbar werden.
Aus diesen zwei Teig-Blättern schneidet ihr jetzt sechs Kreise aus – möglichst groß – und setzt jeweils etwa 1-2 EL voll Apfelstückchen in die Mitte. Passt auf, dass ihr nicht zu viel von dem Saft, der sich am Boden der Schüssel gebildet hat, mitnehmt, sonst suppt der Boden des Päckchens durch.
Das alles sollte relativ zügig passieren, denn sonst trocknet der Teig wieder aus. In diesem Fall streicht einfach nochmal ein wenig Milch darüber.
Nun könnt ihr die Teigränder zusammennehmen und falten, sodass ein kleines Päckchen entsteht. Falls ihr befürchtet, dass sich eure Päckchen wieder öffnen, legt einfach eine lockere Schlinge aus Küchengarn darum… nicht zuziehen, sonst reißt der Teig. Diese Schlinge verhindert, dass sich der „Verschluss“ löst.
Das Ganze kommt jetzt für 10-15 Minuten auf der mittleren Schiene in den Ofen, bis die Spitzen goldbraun sind.
In der Zwischenzeit könnt ihr die Vanillesoße zubereiten. Dafür wird die Milch mit dem Zucker, dem ausgekratzten Mark der halben Vanilleschote und der Schotenhälfte selbst aufgekocht. Eine gute Alternative dazu ist Vanillezucker, den ihr selbst mit einer ausgekratzten Vanilleschote aromatisiert habt. Davon habe ich immer einem großen Vorrat zuhause, im Gegensatz zu den Schoten, die vergesse ich ständig zu kaufen, was mir aber meistens erst dann auffällt, wenn ich ganz dringend eine brauche ;-).
Während die Milch warm wird, könnt ihr das Ei schaumig aufschlagen und es langsam mit der Speisestärke und der Sahne vermischen.
Sobald die Milch kocht entfernt ihr die halbe Vanilleschote und gießt langsam den Ei-Sahne-Schaum unter ständigem Rühren dazu. Das Ganze wird noch einmal kurz aufgekocht, damit der Geschmack der Stärke verschwindet. Wenn sich die Konsistenz von flüssig zu cremig verändert, ist die Soße auch schon fertig.
Und wenn dann die kleinen Strudel-Päckchen aus dem Ofen kommen, könnt ihr sie sofort verputzen. Falls noch etwas übrig bleibt, ist die Vanillesoße aber auch kalt am nächsten Tag der Renner!
Habt ihr auch immer so einen Notfallplan in der Hinterhand? Ich finde es schön, dass man auch in kurzer Zeit etwas aus dem Ofen zaubern kann, was die Gaumen der Gäste erfreut.
Ich hoffe, ich kann euch mit diesem Rezept den Herbst versüßen! …Macht’s euch gemütlich und lasst es euch schmecken.
Bis bald
Laura
Oh, Laura! Die sind bestimmt ganz furchtbar lecker 😀 … muss ich demnächst unbedingt ausprobieren.
Liebste Grüße, Dina
Hallo Dina,
sag mir vorher Bescheid… dann komm ich vorbei und schlemme mit 😉
Liebe Grüße
Laura
Yumyum Laura 🙂 die sehen echt gut aus und die Idee den Strudelteig als Päckchen zu benutzen finde ich supi. Werd‘ ich bestimmt diesen Winter mal nachkochen.