Lange lange gab es hier keinen neuen Beitrag von mir. Das Leben 1.0 kam dazwischen und zwar in Form meiner kleinen, knapp zweijährigen Tochter. Aber so langsam finde ich wieder Zeit für mich und somit auch Zeit für mein kleines Internet-Baby hier.
Durch puren Zufall steige ich fast genau da wieder ein wo ich vor zwei Jahren aufgehört habe (klick). Nämlich mit einer Blogtour von Silvia und Astrid (leckerekekse.de). Seit Anfang Juli dreht sich bei den beiden, und auf vielen anderen teilnehmenden Blogs, alles ums Thema „Weniger Plastik ist mehr„.
Tatsächlich bemühen wir uns als Familie seit einiger Zeit selbst, möglichst plastikfrei einzukaufen. Da wir in Köln leben, sind wir bezüglich der verschiedenen Möglichkeiten das zu tun sehr verwöhnt. Hier gibt es mittlerweile 5 Unverpackt-Läden, viele viele Wochenmärkte und grundsätzlich sind die meisten Geschäfte dem Thema „eigene Behälter zum Einkauf mitbringen“ gegenüber sehr aufgeschlossen.
Begonnen hat das Projekt „plastikfrei einkaufen“ bei mir, wie bei so vielen, im Badezimmer. Ich bin auf festes Shampoo, Stückseife für Gesicht, Körper, Hände (auch in der Küche), Deocreme/festes Deo, DIY-Hautpflege und Zahnputztabletten umgestiegen. Es ist allerdings ein Prozess, der mir immer wieder (z.B. bei Kosmetik) die Diskrepanz zwischen meinen ökologischen Ansprüchen und meinen persönlichen „Bedürfnissen“ aufzeigt.

Saisonales Obst und Nüsse sind ohne großen Aufwand plastikfrei erhältlich.
Einmal im Bad damit angefangen, ging es gleich mit der eigenen „Herstellung“ von Putzmitteln weiter. Herstellung ist wirklich fast schon übertrieben, denn meistens handelt es sich mehr oder weniger um Wasser+Essig/Zitronensäure+Soda/Natron. Damit wird quasi alles sauber. An DIY-Spüli habe ich mich auch versucht… das ging aber leider mehrfach schief und deshalb genieße ich den Luxus, Spüli in einem Unverpackt-Laden in meiner Nähe plastikfrei einkaufen zu können.
Auch das Bewusstsein für unnötige Plastikverpackungen bei Lebensmitteln wurde immer größer, sodass wir mittlerweile möglichst auf Alternativen in (Mehrweg-)Glas, Papier oder eben unverpackt umgestiegen sind.
Natürlich will ich nicht nur in der Theorie beschreiben was wir alles so verändert haben. Falls ihr das spannend findet und Interesse an Empfehlungen für Bücher und (Online-)Shops besteht, kann ich gerne mal einen eigenen Beitrag dazu verfassen.
Aber ich dachte mir, dass ich euch mal ganz konkret an einem Beispiel zeige, wie einfach es ist, im Alltag auf müllarme Alternativen auszuweichen. Deshalb hab ich mir auch ein einfaches, aber ultra leckeres Rezept für Blaubeermuffins ausgedacht, für das nicht eine einzige Zutat in Plastik verpackt sein muss.
Zutaten
(für 12 Muffins)
2 Eier
145g Rohrohrzucker
Salz
50g Mandelmus
25g Mandeln, gemahlen
320g Dinkelmehl
3-4g Natron
150ml Mandelmilch
(= 1 gehäufter EL Mandelmus gemixt mit 150ml Wasser)
1 Schuss Apfelessig
150g Blaubeeren, gemehlt
Zubereitung
Der Ofen wird auf 190°C vorgeheizt, das Muffinblech mit Öl eingefettet und leicht bemehlt.
Die Eier werden mit Zucker und Salz in einer Schüssel luftig aufgeschlagen, dann kommt nach und nach das Mandelmus hinzu.
In einer anderen Schüssel vermischt ihr das Mehl, die gemahlenen Mandeln und das Natron gut, sodass es keine Klümpchen mehr gibt. Die Mehl-Mischung wird nun abwechselnd mit der Mandelmilch zum Eierschaum gegeben. Zum Schluss kommt noch der Essig hinzu. Alles langsam und gründlich verrühren. Die Blaubeeren kurz in Mehl schwenken und dann unter den Teig heben.
Den Teig gleichmäßig auf die Muffinform verteilen und für ca. 25 Minuten auf der mittleren Schiene des Ofens goldbraun backen. Nach dem Ende der Backzeit dürfen die Blaubeermuffins noch etwa 10 Minuten bei geschlossener Ofentür ruhen, bevor ihr sie rausnehmt und nochmal 10 Minuten abkühlen lasst. Zack, fertig!
Alle Zutaten für dieses leckere Sommerrezept kann man plastikfrei einkaufen, entweder in Papier (Eier, Zucker, Salz, Mehl, Natron, Blaubeeren), in Glas (Mandelmus, Essig) oder auch ganz unverpackt (Eier, Salz, Mandeln, Mehl, Natron, Blaubeeren). Statt Mandelmus zu kaufen, kann man auch das (wie die Mandelmilch s.o.) selbst aus Mandeln herstellen, dann spart man sich noch das Einwegglasbehältnis. Es versteht sich, dass Bio- und Fair Trade-Produkte konventionell hergestellten vorzuziehen sind. Auch ist die Berücksichtigung der Erntesaison für Obst und Gemüse zu beachten, damit möglichst regionale Erzeugnisse verwendet werden können.
Ich hoffe euch hat dieser kleine Einblick in die Veränderungen die bei uns so im letzten Jahr stattgefunden haben gefallen. Schaut auf jeden Fall auch mal bei den anderen Teilnehmer*innen der Blogtour vorbei!
Bis bald
Laura
Liebe Laura, ein schöner Bericht. Ich versuche es ähnlich wie ihr und die Diskrepanz kann ich gut nachvollziehen. Wir wohnen auf dem Land und hier gibt es leider gar keine Unverpacktläden und das Umfeld ist sehr weit entfernt von solch einem Bewusstsein. Wenn Du ein paar onlineshops empfehlen könntest wäre das super! Liebe Grüsse Isabel
Liebe Isabel,
es freut mich sehr, dass dir mein Beitrag gefällt. Ich wollte ihn bewusst „werbefrei“ halten, aber es wurde jetzt schon von mehreren Seiten der Wunsch nach weitergehenden Information an mich herangetragen. Deshalb werde ich demnächst mal verschiedene Optionen und Quellen zusammenfassen.
Liebe Grüße
Laura
Ich stecke wohl eher in den Kinderschuhen, was meine Umstellung angeht. Ich habe allerdings nicht im Bad angefangen, Bei mir ging es erst in der Küche los.
Das Rezept liest sich sehr lecker.
Lieben Gruß
Andrea
Danke dir! Ich wünsche dir viel Erfolg bei der weiteren Umstellung!
So einen Unverpacktladen vermisse ich hier bei uns, da würde ich auch gerne einkaufen.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Ja, das ist schon eine tolle Sache so ein Unverpacktladen!